Charité streicht Plätze für Hebammen / Studienplätze - Hebamme reagiert

Charité streicht Plätze für Hebammen / Studienplätze - Hebamme reagiert

Eine der bekanntesten Kliniken Deutschlands streicht die Hälfte der Ausbildungsplätze für Hebammen (mittlerweile ist es ein Studium!), trotz jahrelanger Warnungen vor Hebammenmangel und den nun sichtbaren Folgen. Die Begründung? Die sinkenden Geburtenzahlen. Komisch nur: Gleichzeitig sickert durch, dass das Budget knapp ist. Statt offen zu sagen „Wir brauchen mehr Finanzierung vom Land Berlin“, wird die Verantwortung einfach auf die Geburtenstatistik geschoben.
Frage an uns alle:
Rentieren sich Hebammen nicht nachhaltig für das Kliniksystem aufgrund falscher Politik?

Wäre es nicht sinnvoller, diesen Diskurs zu führen, anstatt zu argumentieren „es gibt ohnehin zu wenig Babys“? Denn wer Hebammen gerade in Ballungsräumen wie Berlin erlebt, die mehrere Geburten gleichzeitig betreuen, weiß:

Wir fehlen längst! Anstatt die Chance zu nutzen, Gebärende endlich besser zu betreuen, werden Kapazitäten abgebaut.

Das ist, als würde man Kitas schließen, weil gerade weniger Kinder geboren werden, ohne zu bedenken, dass Geburtenzahlen schwanken und die Versorgung langfristig gesichert sein muss. Während wir über zu wenige Hebammen, zu wenig Pflegekräfte und überlastete Kreißsäle klagen, werden die Ausbildungswege zusätzlich erschwert

und das alles in einer Gesellschaft, die Frauenrechte zunehmend einschränkt und den Hebammenberuf eher blockiert als fördert. Die Kürzung ist nicht nur symbolisch falsch, sie ist in der Praxis auch tatsächlich der falsche Weg.

Wie können wir Hebammenarbeit wieder für alle lohnenswert machen – so dass unser Wert nicht nur ideell existiert, sondern für alle sichtbar ist, auch für die (finanzielle) Klinikleitung, die schwarz auf weiß sieht, dass eine Spontangeburt genauso viel “wert ist”, wie ein Kaiserschnitt?

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