Geht es ohne PDA? Mein Geburtsbericht als Mama, Hebamme und Gründerin von MORE MIDWIVES

Geburtsbericht ohne PDA - Mama und Gründerin von MORE MIDWIVES

Mein Geburtsbericht ohne PDA als Mama, Hebamme und Gründerin von MORE MIDWIVES

PDA für Periduralanästhesie (auch Epiduralanästhesie genannt). Das ist eine Form der Schmerzlinderung während der Geburt, bei der ein Lokalanästhetikum in den Periduralraum der Wirbelsäule injiziert wird. Dadurch werden die Nerven, die die Wehen-Schmerzen weiterleiten, betäubt. Die Gebärende bleibt dabei bei vollem Bewusstsein, spürt aber weniger oder gar keine Schmerzen mehr. Aber geht es auch ohne PDA? Hier mein Geburtsbericht in Kurzform:

Geburt ist nicht wie im Film – und doch war dieser Moment filmreif.

Beim Aufstehen in einem süßen französischen Restaurant: Platsch! Fruchtwasser. Ich wusste sofort, was los war, doch voller Nervosität ging ich erst einmal auf die Toilette. Keine Wehen. 💬 Also beschloss ich, nach Hause zu fahren.

Im Auto spürte ich jedoch, dass mein Körper bereits arbeitete – ein leises Anklopfen, ein vorsichtiges Ankündigen. Mein sechsjähriger Sohn nahm meine Hand und sagte: „Mama, du brauchst keine Angst haben. Du schaffst das.“ Dieser Satz bleibt für immer in meinem Herzen.

Zuhause ließ ich mir ein warmes Bad ein – und die Wehen? Verschwanden. Mein Körper nahm sich eine Pause. Erst mitten in der Nacht meldeten sie sich zurück, diesmal stärker, entschlossener. Ich blieb in meinem Schlafzimmer, meiner Höhle. Hier fühlte ich mich sicher.

Gegen Morgen wurden die Wehen intensiver. Mit ihnen wuchs mein Bedürfnis nach Raum, nach Luft. Ich wollte alle aus der Wohnung haben. Mein Partner und unsere Doula durften bleiben, doch meine Eltern und unser Sohn wurden kurzerhand nach Brandenburg in den Vergnügungspark geschickt – um 7 Uhr morgens. 😄

Dann wusste ich: Kreißsaal. Jetzt!

Die Fahrt? Intensiv. Inklusive Verfahren. Ich kannte den Weg und halb im Nirvana, lotstet ich noch den Weg zur richtigen Klinikzufahrt.Angekommen, fiel ich in die Arme meiner Hebamme und sagte als Erstes: „Ich will eine PDA.“ Vielleicht wusste ich insgeheim, dass sie gar nicht mehr nötig war. Aber die Schmerzen … irgendwie wollte ich mich an etwas Vertrautes klammern, was ich durch die erste Geburt kannte.

Spoiler: Die Anästhesie hatte ohnehin keine Zeit für mich. Stattdessen ließ man mir schlauerweise Wasser ein.

Ich lag auf dem Kreißbett, in Rückenlage, und wusste: Hier bewege ich mich nicht mehr weg. Keine Chance.

Doch dann – eine Stimme, eine Hand: „Komm ins Wasser.“ Ich zögerte. Wollte nicht. Doch dann dieses eine Gefühl: F*ck it. Ich stieg ins Wasser – und plötzlich ging alles ganz schnell. Nur noch wenige Wehen. Das Köpfchen ließ sich schon fühlen. Die gleiche Wehe – und ihr Körper folgte. Sie wollte zu uns. Voller Käseschmiere, voller Leben.

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