Ist Hebamme Care Arbeit?

Ja, der Beruf der Hebamme beinhaltet einen hohen Anteil an Care-Arbeit. Hebammen kümmern sich um die physische und psychische Gesundheit von Schwangeren, Gebärenden und jungen Müttern und leisten dadurch wichtige Fürsorgearbeit. 


Care-Arbeit umfasst alle Tätigkeiten, die dem Sorge-Tragen für andere Menschen dienen, etwa Pflege, Erziehung oder Unterstützung im Alltag. Dabei wird zwischen bezahlter und unbezahlter Care-Arbeit unterschieden. Während bezahlte Care-Arbeit in Berufen wie der Pflege, der Kinderbetreuung oder der Tätigkeit als Hebamme erfolgt und eine finanzielle Vergütung erhält, bleibt unbezahlte Care-Arbeit meist im privaten Bereich – etwa in Form von Kindererziehung, Altenpflege in der Familie oder Nachbarschaftshilfe. Beide Formen sind essenziell für das gesellschaftliche Zusammenleben, doch erfahren sie oft sehr unterschiedliche gesellschaftliche Wertschätzung und Anerkennung.

 

Gibt es auch Statistiken wie viele Stunden Care-Arbeit wir (unbezahlt) leisten?

Hier die Fakten:

Frauen leisten weltweit durchschnittlich etwa 3–4 Stunden pro Tag unbezahlte Care-Arbeit. Hochgerechnet auf ein ganzes Leben (ca. 80 Jahre) bedeutet das etwa 10–14 Jahre Lebenszeit nur mit unbezahlter Care-Arbeit!

Und “bezahlte” Care-Arbeit?

Überstunden sind extrem häufig aufgrund von Personalmangel. Pflegekräfte springen oft zusätzlich ein und übernehmen Schichten.

Laut Studien werden etwa 30–40 % der Überstunden nicht vergütet oder ausgeglichen. Viele Pflegekräfte machen bis zu 10 Überstunden pro Monat, ohne dafür bezahlt zu werden.

Studien sagen: Freiberufliche Hebammen verdienen bei einer Geburt oft nur 7–15 € pro Stunde, wenn man alles aufrechnet — für eine hochverantwortliche Tätigkeit.

Viele angestellte Hebammen berichten, dass sie regelmäßig unbezahlte Mehrarbeit leisten. 

 

Im Kreißsaal:

Dienstende nach 8 Stunden? 

Oft unmöglich, wenn eine Geburt noch läuft.

Häufig wird erwartet, dass Hebammen "aus Berufsethos" länger bleiben.

Überstunden werden nicht immer korrekt erfasst oder später mit Freizeit (statt Geld) ausgeglichen.

Eine angestellte Hebamme verdient in der Klinik (je nach Erfahrung und Tarifvertrag) etwa 2.800 – 3.500 € brutto im Monat.

Nach Abzügen bleiben oft nur ca. 1.800 – 2.300 € netto.

Für Nachtdienste, Feiertagsdienste, psychische Belastung und Überstunden ist das viel zu wenig

Zurück zum Blog

Hinterlasse einen Kommentar